Bezirksklasse: Mannschaftserfolg in Sommercamp-Atmosphäre

SK Hervest-Dorsten III — OSV IV 3½:4½

Aktuelle und ehemalige OSV-Jugend bei der Analyse (Foto: Karl Hirtz)

Aktuelle und ehemalige OSV-Jugend bei der Analyse (Foto: Karl Hirtz)

Zum Doppelkampf (unsere Zweite und Vierte spielten zeitgleich in Dorsten) waren insgesamt fünf OSV-Jugendliche mitgereist, dazu noch Lennart Faber und Niclas Kohl, die ja selbst noch recht jung und in der Jugendarbeit aktiv sind. Während drinnen noch gerungen wurde, entstand auf der Terrasse des Dorstener Spiellokals bei bestem Sommerwetter eine Art Jugendcamp (siehe Bild). Aber von vorn:

Bei uns fehlten Mabrouk Benali, Jürgen Cziczkus und Alfred Klesse; sie wurden ersetzt durch Karl Hirtz, Julian-Andreas Schwarz und David Kremer, Julian auch schon mit einiger Erfahrung, David mit seinem ersten Einsatz in dieser Klasse. Wir trafen auf eine Mannschaft, die sogar zur Hälfte aus Jugendlichen bestand. Unser Ersatz enttäuschte uns nicht — im Gegenteil: David spielte anfangs vielleicht etwas schnell und geriet in eine etwas passiv aussehende Stellung, gewann dann aber eine Qualität, und ab da führte er die Partie souverän zum Sieg. Und auch Julian konnte seinen Gegner ausspielen und so bereits nach relativ kurzer Zeit den OSV mit zwei Punkten in Führung bringen.

Dagegen hatte unser erfahrenster Spieler, Karl Hirtz, es mit einer jungen Gegnerin zu tun, die offenbar nicht die Absicht hatte, irgendeinen nennenswerten Fehler zu machen. Folgerichtig bot er Remis an, was auch akzeptiert wurde. Dass es später noch einmal eng werden würde, ahnte noch niemand, aber mehr hätte Karl wohl auch nich mehr herausholen können.

Leider erwischte es dann ausgerechnet unseren dritten Jugendlichen, Vaclav Zejdlik. Er spielte wieder ruhig und konzentriert, aber sein Gegner schien das etwas bessere Gespür für die Stellung zu haben (vermutlich der größeren Erfahrung geschuldet) und gewann allmählich die Oberhand, bis Vaclav schließlich die Waffen strecken musste.

Wenig später baute Peter Schumacher unsere Führung wieder aus. Auch er hatte es mit einem jungen Gegner zu tun, dem er aber dank aktiverer Turmstellung zwei Bauern abnehmen konnte. Letztendlich wandelte er ein kompliziert aussehendes Springerendspiel in einen Sieg um. Uns fehlte also nur noch ein Punkt zum Mannschaftssieg.

Der kam auf unerwartetem Weg. Ich hatte durch zwei taktische Kurzsichtigkeiten meinen geringen Eröffnungsvorteil vergeben. Sowohl mein Gegner, der bereits ein Remisangebot abgelehnt hatte, als auch ich selbst verbrauchten in der komplizierten Stellung viel Zeit; die letzten ca. 10 Züge spielten wir praktisch nur noch mit dem 30-Sekunden-Inkrement. Im letzten Zug vor der Zeitkontrolle ließ mein Kontrahent dann seine Uhr ablaufen. Keine sehr erfreuliche Art zu gewinnen, aber damit war der Mannschaftssieg in trockenen Tüchern.

Bei den viereinhalb Punkten blieb es dann auch, obwohl es an den verbliebenen Brettern zunächst gar nicht so schlecht aussah. Bei Marcel Lohse entwickelte sich wieder eine taktische Kampfpartie, die dann in einen Generalabtausch mündete. Zuerst schien es, als käme Marcel besser weg, aber am Ende behielt der Gegner dann doch einen Mehrbauern, und Marcels Verteidigungsversuche im Damenendspiel misslangen. Und Jens Nover hatte zwischenzeitlich einen Bauern mehr, geriet aber letztlich in ein Turmendspiel, in dem die aktivere Stellung von Turm und König und bessere Bauernstruktur den Ausschlag zu Gunsten des Gegners gaben.

Trotz dieser nicht ganz optimalen Chancenverwertung insgesamt doch ein sehr erfreuliches Ergebnis gegen den Tabellenführer nach der ersten Runde, insbesondere für David Kremer, der ja überhaupt erst seit vier Monaten im Verein ist und seinen ersten Einsatz in der Bezirksklasse gleich mit einem Sieg abschließen konnte. Es folgt eine längere Spielpause; weiter geht’s erst am 29. Oktober gegen Sterkrade-Nord III.

Bezirksklasse

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