Bezirksklasse: Etwas turbulent, aber erfolgreich

TC 69 Sterkrade – OSV IV 3½:4½

In der siebten Runde der Bezirksklasse und dem dritten Lokalderby hieß es für mich zurück auf die Schulbank. Gut, es war nicht genau der Platz, auf dem ich einst als Grundschüler saß, aber zumindest die selbe Schule. Leider fehlte unsere komplette „Jugendabteilung“ (Daniel Tatarinov, Vaclav Zejdlik, David Kremer), dafür hatten wir aber überwiegend jugendlichen Ersatz: Kohshiro Kikuta (jugendlich), Felix Bönsch (jugendlich) und Holger Bönsch (überwiegend jugendlich).

Ereignisreich wurde dieser Kampf bereits, bevor er erste Zug gemacht worden war: Mit Blick aus dem Fenster des Spielsaals stellten wir fest, dass Alfred Klesse neben seinem Auto an der 50 Meter entfernten Einmündung stand und offenbar gerade einen Unfall gehabt hatte. Zum Glück war es nur ein Blechschaden, und unser Freund und Helfer traf rechtzeitig zur Unfallaufnahme ein, dass Alfred noch innerhalb der Karenzzeit seine Partie beginnen konnte – und um es vorwegzunehmen, angesichts des Schocks noch mit verträglichem Ergebnis.

Auch der Mannschaftskampf selbst blieb lange spannend. Familie Bönsch brachte uns schnell in Führung. Felix nahm seinem deutlich jüngeren Gegner erst einen Turm und dann noch die Dame ab und setze schließlich matt. Holgers (vermutlich ebenfalls etwas jüngerer) Gegner opferte zwei Figuren für einen Königsangriff, aber Holger konnte den Angriff neutralisieren und sein materielles Übergewicht nutzen. Die Sterkrader konnten aber zügig ausgleichen. Jürgen Cziczkus verlor für mich überraschend gegen seine Gegnerin. Kohshiro Kikuta hatte am achten Brett mit Abstand den stärksten Gegner (knapp 300 DWZ-Punkte mehr als Brett Eins), lieferte sich mit diesem ein scharfes taktisches Duell, aber diesmal hatte der Andere wohl einen Zug weiter gerechnet. Wer weiß, in zwei Jahren könnte dieser Zweikampf schon ganz anderes ausgehen.

Mit Blick auf die vier verbliebenen Bretter sah es gar nicht so gut aus. An den Brettern Vier und Fünf (Karl Hirtz und Alfred Klesse) schienen die Stellungen ziemlich ausgeglichen, aber Marcel Lohse an Zwei hatte einen Bauern weniger ohne erkennbare Kompensation, und mein Isolani auf dem Feld d4 des ersten Bretts wurde langsam schwach. Alfred erhielt ein Remisangebot und dachte lange darüber nach; dann vereinbarte Karl ein Remis, und kurze Zeit später erwiderte Alfred das Angebot mit einem Gegenangebot, das angenommen wurde.

Plötzlich drehte sich die Lage an den Spitzenbrettern zu unseren Gunsten. Marcels Gegner griff fehl und musste aufgeben, und ich konnte meinen Isolani vorrücken und dabei sogar noch einen Bauern gewinnen. Leider fand ich im Endspiel mit Läufer gegen Springer keinen Gewinnweg; irgendwann gingen mir sowohl die Ideen als auch die Zeit, neue zu suchen, aus, so dass ich nach gut fünf Stunden Kampf ins Unentschieden einwilligte. Aber immerhin reichte der halbe Punkt zum Mannschaftssieg.

Damit stehen wir in der Tabelle vorerst auf dem zweiten Platz, aber darin sind natürlich die Punkte aus dem vom 23. Februar vorgezogenen Kampf schon eingerechnet. Um den Klassenerhalt müssen wir uns jedenfalls keine großen Sorgen mehr machen.

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